Auszug aus dem gewerblich-technischen Berufsprofil:
Gewerblich-technische Berufsspezialisten/innen für Industrielle Transformation überblicken Digitalisierungs- bzw. Vernetzungsmöglichkeiten von bereits vernetzten oder noch zu vernetzenden Anlagen und Prozessen in ihrem alltäglichen Handeln, um Optimierungspotentiale zu erkennen, vorzuschlagen und bei Bedarf auf Rücksprache mit der vorgesetzten Person selbst oder auf deren Weisung hin zu installieren. Hierfür analysieren sie Fertigungsprozesse und Anlagen auf Basis ihrer Kenntnisse in entsprechenden (Vernetzungs-)Technologien. Berufsspezialisten/innen für Industrielle Transformation nehmen kleine Programmierungen für die Aufbereitung von Maschinendaten vor. Durch grundlegende Kenntnisse in speicherprogrammierbaren Steuerungen verstehen und analysieren sie Daten von z. B. störanfälligen Anlagen und überlegen, welche Sensoren angebaut werden müssen, um entsprechende Signale zu erhalten. Darauf aufbauend unterstützen sie die Planung von neuen Hardware-Verschaltungen und die (Neu-) Programmierung der Anlage. Berufsspezialisten/innen für Industrielle Transformation bündeln vorhandene Maschinendaten primär in Abhängigkeit der betrieblichen Softwarelandschaft. Treten z. B. Störungen, Qualitätsprobleme oder Kundenreklamationen auf, lesen sie die Maschinendaten mit Hilfe von entsprechenden Technologien und werten deren Informationsgehalt mit Hilfe von dafür geeigneten Methoden aus. Sie besprechen die Daten (z. B. in Shopfloor-Runden) für die Ableitung von Mustern, um daran anschließend einen verbesserten Datenweg zu definieren und somit die Qualitätssicherung oder auch die Produktivität zu verbessern. Sie monitoren die nachhaltige Sicherung und Wirkung ihres zur Verbesserung definierten Datenwegs. Hierfür bestimmen sie vorab entsprechende Kriterien für die Wirkungsmessung. Darauf aufbauend verstehen Berufsspezialisten/innen die Grundlagen prädiktiver Instandhaltung und unterstützen auf Basis eines geeigneten Maschinendatenmanagements die vorausschauende Instandhaltung. Durch ihr Verständnis für die Möglichkeiten der Verwendung von Hochsprachen bei der Maschinendatenaufbereitung und die daran anschließenden Potenziale von Machine-Learning und Künstlicher Intelligenz verstehen sie Konsequenzen, die mit gut bzw. schlecht erhobenen Maschinendaten einhergehen. Zusätzlich übernehmen sie Verantwortung in auch abteilungsübergreifenden Projekten. Grundsätzlich werden sie als Bindeglied zwischen Fachkraft und Meister/innen gesehen. Sie werden je nach beruflicher Vorbildung unterschiedliche Rollen einnehmen können. Im gewerblich-technischen Bereich sind Berufsspezialist/innen für Industrielle Transformation z. B. in Vorarbeiterrollen oder übernehmen bei klein- und mittelständischen Unternehmen die Schichtführung. Sie können auch in Projektkoordinationsrollen tätig sein. Darüber hinaus sind sie Fachspezialisten/innen für digitale Transformationsprozesse in der eingesetzten Abteilung.
Auszug aus dem kaufmännischen Berufsprofil:
Kaufmännische Berufsspezialisten/innen für Industrielle Transformation arbeiten je nach Vorbildung in unterschiedlichen Abteilungen, z. B. in der Personalabteilung, Produktion, Logistik oder im Vertrieb. Sie gestalten abhängig von ihrer Abteilung kaufmännische Arbeitsprozesse im Fokus der digitalen Transformation neu und nutzen hierfür Software für Prozessautomatisierungen und Programmiertechniken einer Hochsprache. Sie sammeln und verwalten Daten, digitalisieren und bereiten sie auf, analysieren, werten und visualisieren sie. Hierfür nutzen sie entsprechende Softwarelösungen und Datenbanken, um neue Erkenntnisse aus den Datensätzen zu generieren und diese bildhaft für z. B. vorgesetzte Personen aufzubereiten. Sie organisieren Prozesse und anstehende Projekte auf ihrer operativen Ebene sowohl fach- als auch abteilungsübergreifend. Sie erfassen, analysieren, differenzieren, beschreiben und visualisieren sich durch die Digitalisierung verändernde betriebliche Prozesse und gestalten die optimierenden Veränderungen eigenverantwortlich und bereichsübergreifend mit. Darauf aufbauend arbeiten sie in interdisziplinären Projekten mit und koordinieren diese bei Bedarf. Sie übernehmen dabei auch überschaubare Herausforderungen in der rein fachlichen Führung. In ihrer Abteilungsposition übernehmen sie das Vorantreiben und die Vermittlung von Veränderungen an Kollegen/innen und Auszubildende, insbesondere zu Aufgabengebieten der Industrie 4.0. Kaufmännische Berufsspezialisten/innen für Industrielle Transformationen arbeiten auf Grund ihrer fachspezifischen Kenntnisse und Fertigkeiten auch an Schnittstellenthemen und vertreten dadurch die operativen Interessen der eigenen Abteilung als Spezialist, indem sie Handlungsalternativen und Wechselwirkungen von z. B. Veränderungsideen für die eigene Abteilung abwägen. Sie kollaborieren insbesondere mit der gewerblich-technischen Fertigung. Sie verstehen deshalb gewerblich-technische Grundbegrifflichkeiten, um in ihrer alltäglichen Arbeit sowie bei besonderen Anliegen reibungslos zu kommunizieren. Grundsätzlich werden sie als Bindeglied zwischen Fachkraft und erster strategischer Ebene (z. B. Teamleitung) gesehen. Auch sie werden je nach beruflicher Vorbildung unterschiedliche Rollen einnehmen können. Im kaufmännischen Bereich sind Berufsspezialisten/innen für Industrielle Transformation z. B. in Teamkoordinationsrollen oder in Projektkoordinationsrollen tätig. Darüber hinaus können sie die Rolle der Fachspezialisten für digitale Transformationsprozesse in der eingesetzten Abteilung einnehmen.